Die Pädiatrie befasst sich in verschiedenen Medizinfachrichtungen stets mit der Behandlung von Kindern bis zu Jugendlichen. Dazu gehören körperliche, seelische und geistige Störungen.
Permanentes Schreien, Nervosität oder Unkonzentriertheit bei Kindern sind nur einige der vielen Symptome und Leiden, die junge Eltern vor große Herausforderung stellen. Die Ursache ist meist unklar, da die kleinen Patienten noch nicht sprechen können.
Hier kommt die pädiatrische Osteopathie ins Spiel. Der Osteopath ist in der Lage, mit seinen Händen zu ertasten, wo Blockaden im Körper sind, die den Säuglingen oder Kleinkindern zu schaffen machen.
Die pädiatrische Osteopathie ist eine spezielle Disziplin der Osteopathie. Da Babys und Kinder noch in der körperlichen Entwicklung stecken und Muskeln, Gewerbe und Knochen sich noch verändern und wachsen, unterscheidet sich die Osteopathie teilweise erheblich von der pädiatrischen Osteopathie.
Das Wissen um die normale sensorische, emotionale und neurologische Entwicklung des Kindes und die spezielle Kinderpathologie ist notwendig, um Kinder adäquat behandeln zu können.
Was ist eigentlich Osteopathie?
Die Osteopathie beschäftigt sich mit sämtlichen reversiblen Funktionsstörungen des aktiven und passiven Bewegungsapparates. Unter Einbeziehung von medizinischem Wissen wird eine Vielzahl an Manuellen Techniken für die Befundung, Diagnose und Behandlung des Patienten angewandt.
Hierbei wird zunächst eine eingehende Anamnese mit Ihrem Therapeuten gemacht. Die ganzheitliche Betrachtungsweise ist hierbei ein charakteristisches Merkmal der Osteopathie. Durch diesen Ansatz kann die Osteopathie bei zahlreichen Beschwerden helfen.
Einige Beschwerden, bei denen Osteopathie helfen kann.
- Gelenkbeschwerden
- Schlafstörungen
- Spannungskopfschmerzen
- Schmerzen des Bewegungsapparats
- Kiefergelenkschmerzen
- Tinnitus & Migräne
Da unsere Muskeln Gelenke und Sehnen alle miteinander verbunden sind, beeinflussen sie sich auch gegenseitig. Beispielsweise kann eine falsche Haltung darauf hinweisen, dass das Zusammenspiel der Komponenten nicht funktioniert.
Oftmals liegt die Ursache der Beschwerde also nicht direkt beim Symptom. Der Osteopath setzt seine Hände ein, um angebliche Blockaden, Bewegungseinschränkungen und Verspannungen in Knochen, Muskeln, Gewebe und Organen zu ertasten und Blockaden zu lösen.
Osteopathie bei Kindern und Babys
Dein Baby schreit, obwohl seine Grundbedürfnisse erfüllt sind und es ihm scheinbar an nichts fehlt? Die Schulmedizin ist bei solchen Fällen oftmals ratlos, denn es kann unzählige Gründe für starkes Schreien geben.
Aus der Sicht der Osteopathie liegt die Ursache oftmals in Spannungen am Kopf oder an der Wirbelsäule des Babys, was auch eine Folge der Geburt sein kann. Der Osteopath kann also viele Erkrankungen und Beschwerden mit alternativen Möglichkeiten lösen, da er nicht nur das einzelne Symptom behandelt, sondern nach dem Ursprung der Beschwerden sucht.
Vor allem bei Babys ist die Osteopathie sehr effektiv, da die Knochen noch nicht fest verwachsen sind und sich noch recht leicht biegen lassen. Spannungen können so einfacher gelöst werden.
Nicht nur bei Schreibabys wird die Osteopathie eingesetzt. Sie kommt auch bei einer Vielzahl von anderen Symptomen zum Einsatz.
Ein paar Beispiele können sein:
- Kinder mit Konzentrationsstörungen
- Unruhige Kinder, die starke Nervosität aufweisen
- Kinder und Säuglinge mit Blähungen und Bauchschmerzen
- Kinder und Säuglinge mit veränderter Bewegungsentwicklung und/oder sichtbaren Haltungsabweichungen
- Jugendliche mit Wachstumsstörungen der Wirbelsäule
- Jugendliche mit Zahnfehlstellungen
Dabei handelt es sich nur um einen Teil der möglichen Einsatzfelder, in welchen du deinem Kind mithilfe osteopathischer Behandlungen Linderung verschaffen kannst. Auch für Schwangere oder Erwachsene im Allgemeinen kann Osteopathie eine sinnvolle und nebenwirkungsarme Behandlungsmethode für unterschiedliche Gesundheitsprobleme darstellen.
Osteopathie für Säuglinge nach der Geburt
Säuglinge können sich nicht zu ihren Beschwerden äußern, was medizinische Behandlungen so schwierig macht. Leidet dein Baby unter Einschlafproblemen? Die Osteopathie kann auch hier helfen.
Laut vieler Osteopathen ist die Geburt ein sehr wichtiges Erlebnis für die Gesundheit des Säuglings. Hier wirken nämlich unglaublich große Kräfte auf den Körper deines Babys ein. Diese Krafteinwirkung, aber auch bereits der Druck oder die räumliche Enge im Mutterleib, können verschiedene Dysfunktionen und Beschwerden auslösen.
Sehr häufig kommen Beschwerden wegen verschobenen Schädelknochen bei der Geburt zustande. Die Knochen können dann auf Nervenstränge drücken und für der Druck kann dann für Schmerzen sorgen und in Schreien, Ängstlichkeit oder Einschlafproblemen enden.
Ein erfahrener pädiatrischer Osteopath weiß genau, wie er solche Probleme lösen kann. Auch die folgenden Störungsbilder sind typisch für Säuglinge und können mithilfe von pädiatrischer Osteopathie gelindert werden.
KISS-Syndrom (Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung)
Das KISS-Syndrom äußert sich in Bauchkoliken, starkem Schreien und einem schiefen Hals. Vor allem ist aber die asymmetrische Neigung des Babys auffällig. Es möchte dann nur auf der Seite liegen. Meist sind beengte Verhältnisse im Mutterleib die Ursache hierfür
Rumpfasymmetrie
Dein Baby hat einen asymmetrischen Rumpf? Dies kann sich auf alle Gelenke, die Muskulatur und auf die inneren Organe auswirken. Die Folge sind schmerzhafte Blockaden, die ein Osteopath ertasten und lösen kann.
Spucken oder Saug- und Schluckprobleme sind weitere Symptome, die durch eine ungünstige Lage im Mutterleib oder übermäßigen Druck auf den Kopf deines Babys entstehen können. Auch hier kann ein Osteopath Abhilfe schaffen.
Fazit
Die Osteopathie ist nicht immer ganz unumstritten. Viele zweifeln daran, aufgrund einer geringen wissenschaftlichen Plausibilität. Viele Patientinnen und Patienten verbinden etwas Positives mit der Osteopathie und vor allem bei Säuglingen und Babys konnten viele Eltern gute Erfahrungen mit der Osteopathie sammeln.
Ein guter Weg ist sicherlich, sowohl die medinische Schulmedizin als auch die alternativen Heilmethoden wie die Osteopathie in Betracht zu ziehen, um das Maximum aus der Gesundheit deines Babys herauszuholen.