Ab wann Babybrei? Tipps und Richtlinien

Ab wann Babybrei

„Wann ist mein Baby bereit für Brei?“ – einer der wichtigsten Fragen, die sich Eltern meist nach dem 3. Lebensmonat der Kleinen anfangen zu stellen. Das Internet ist voll von verschiedenen Ratschlägen und Meinungen, ab wann Beikost eingeführt werden sollte. Wir stellen dir die wichtigsten Fakten und Tipps zusammen, einschließlich einem detaillierten Beikostplan.

Welche Voraussetzungen sollten bei deinem Baby erfüllt sein, wenn du mit dem Füttern von Babybrei beginnst?

Viele Eltern verunsichert die Frage, wann der richtige Zeitpunkt ist, die Beikost einzuführen. Die einzige, zeitliche Richtlinie ist hier der 5. Monat, denn vorher entwickelt sich der Magen deines Babys noch. Erst danach ist er bereit, feste Nahrung zu verdauen. Der tatsächliche Zeitpunkt hängt jedoch von der individuellen Entwicklung deines Babys ab.

Körperliche Voraussetzungen für die Einführung der Beikost:

  • Dein Baby kann seinen Kopf selbstständig aufrecht halten und mit Unterstützung sitzen.
  • Es kann sich eigenständig Dinge in den Mund stecken
  • Der Zungenstoßreflex deines Babys lässt nach, so dass kleine Mengen nicht direkt wieder mit der Zunge aus dem Mund geschoben werden
  • Dein Baby ist nach der Milch-Mahlzeit noch hungrig und interessiert sich immer mehr für festes Essen.

Neben den körperlichen Voraussetzungen, gibt es aber auch noch ein paar Umgebungsvariablen, die erfüllt sein sollten:

  • Ist dein Baby gesund und entspannt? Wenn dein Kind krank ist oder gerade in einem Entwicklungsschub ist oder einen Zahn bekommt, wird es nicht entspannt sein und weniger Lust auf Experimente haben.
  • Hast du als Elternteil Ruhe und Zeit? Wenn du im Stress bist, wird sich dies auf dein Baby übertragen. Und bei der Beikosteinführung ist viel Geduld gefragt.
  • Bist du bereit zur Beikosteinführung? Zunächst wird diese Frage oft belächelt, ist aber ungemein wichtig. Wenn du die gemeinsame Stillzeit und die damit einhergehende innige Bindung noch sehr gemeinsam mit deinem Kind genießt, solltest du dich nicht gedrängt fühlen, auf Babybrei umzusteigen. Wenn du dich mit der Beikosteinführung unwohl fühlst, wird es dein Kind auch tun. Allerdings solltest du dir auch nicht zu viele Sorgen machen: Insbesondere am Anfang wird dein Kind neben dem Babybrei weiterhin Milch trinken.

Wenn du alle Aspekte und Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, steht eurer Brei-Einführung nichts mehr im Wege.

Beikostplan – Wann und wie ersetzt du verschiedene Mahlzeiten durch Brei?

Da sich dein Baby erst einmal an die Konsistenz von Brei gewöhnen muss, versuche nicht direkt eine ganze Milch-Mahlzeit durch Brei zu ersetzen. Besser ist es, ca. 2 Stunden nach der mittäglichen Milchmahlzeit die ersten Fütterungsversuche mit Brei vorzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt sollte dein Baby nicht mehr satt sein, aber noch nicht wieder so hungrig, dass es ungeduldig wird.

Klappt es mit dem Essen mit dem Löffel dann gut, kannst du versuchen, eine ganze Mahlzeit durch eine Breimahlzeit zu ersetzen. Gerade am Anfang wird dein Baby aber seinen Hunger noch nicht vollständig durch den Brei stillen können. Also ist es völlig in Ordnung, ihm nach dem Brei noch Milch anzubieten.

Wenn der Mittagsbrei reibungslos angenommen wird (meist nach ca. einem Monat), kannst du als nächstes die Abendmahlzeit durch einen Milch-Getreide-Brei ersetzen. Viele Eltern sehnen diesen Moment herbei, da sie hoffen, durch einen gut gefüllten Babybauch eine ruhige Nacht zu bekommen. Achte unbedingt auf ein babygerechtes Getreide, denn sonst kann dein Baby Bauchschmerzen bekommen – damit ist der nette Nebeneffekt der ruhigen Nacht verspielt.

Einen weiteren Monat später kannst du dann perfekt den nachmittäglichen Snack durch einen leckeren Frucht-Getreide-Brei ersetzen. Dieser liefert deinem Baby eine Extraportion Vitamine. Am Anfang eignen sich besonders milde Obstorten, wie Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Nektarinen oder auch Melone. Banane darf es auch gerne sein – bedenke nur, dass zu viel Banane zu Verstopfung führen kann.

Ab ca. 1 Jahr kann dein Kind beim Frühstück mit am Tisch sitzen und sich an ein Brot mit leichtem Aufschnitt heranwagen. Der Schritt zur gemeinsamen Mahlzeit am Tisch ist geschafft.

Allgemein für alle Brei-Mahlzeiten gilt: Variiere nicht zu oft. Am besten solltest du nicht mehr als eine neue Sorte pro Woche einführen. Babys müssen sich an einen neuen Geschmack erst gewöhnen. Außerdem kannst du so direkt reagieren, sollte eine allergische Reaktion auftreten.

Früher war man häufig der Meinung, dass Babys mit erhöhtem Allergierisiko zunächst gewisse Lebensmittel meiden sollten. Dies ist jedoch überholt. Heute geht man sogar davon aus, dass es für dein Baby besser ist, früher mit Allergenen konfrontiert zu werden.

mami-first.de Redaktion

Hier dein Beikostplan in der Übersicht:

  • Ab dem 5. Monat: Gemüse-Getreide-Brei (mittags)
  • Einen Monat später: Milch-Getreide-Brei (abends)
  • Einen weiteren Monat später: Obst-Getreide-Brei (nachmittags)
  • Ca. ab 1 Jahr: Getreide, z.B. Brot mit Aufstrich und Obst (Frühstück)

Welcher Brei eignet sich am Anfang besonders? (selbstgemacht oder Gläschen?)

Wieviel Brei sollte dein Baby essen?

Zunächst wird dein Baby nur einige Löffel essen. Wenn jedoch eine ganze Milch-Mahlzeit durch Brei ersetzt worden ist, bewegt sich die Menge bei ca. 200 g. Aber dieser Wert weicht individuell sehr stark ab: „gute Esser“ schaffen auch 250 g, andere geben sich auch mit 140 g zufrieden. Also setze dich und dein Baby nicht unter Druck: Dein Kind wird sich so viel holen, wie es benötigt.

Muss dein Baby zusätzlich zum Brei etwas trinken?

Neben dem Brei wird dein Baby weiterhin Milch trinken, also ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Spätestens ab dem dritten Brei pro Tag solltest du darauf achten, dass dein Baby auch zusätzliche Flüssigkeit zu sich nimmt – ca. 100 – 120 ml pro Tag. Dazu eignen sich am besten Wasser oder ungesüßte (!) Tees.

Dein Baby will einfach keinen Brei – hier 5 nützliche Tipps zu Beikost Einführung

Du bist bereit, eine Milchmahlzeit deines Babys durch einen Brei zu ersetzen, doch der/die Kleine macht einfach nicht mit? Hier haben wir 5 nützliche Tipps für dich:

  • Erzwinge nichts! Vielleicht ist dein Baby einfach trotz der passenden Anzeichen einfach noch nicht so weit. Also warte im Zweifel ab, denn mit Druck wirst du bei deinem Baby keinen Erfolg erzielen!
  • (Würge-)-Reflex: Ein Baby hat einen sehr starken Saugreflex und benötigt zum Essen fester Nahrung einen anderen Schluckmechanismus. Durch den sehr stark ausgeprägten Würge-Reflex schützt sich das Kind vor dem Verschlucken und setzt bei fester Nahrung sehr früh ein. Hier hilft nur Üben-Üben-Üben, bis dein Kleines den neuen Ablauf verinnerlicht hat.
  • Schluckreflex: Dieser wird bei Kindern erst ausgelöst, wenn der Brei weit im Mund ist. Also den Löffel nicht zu zaghaft mit einer zu kleinen Menge in den Mund schieben, sondern schön voll, richtig in den Mund.
  • Wähle die richtige Speise! Natürlich besteht der Rat, zunächst mit Möhrenbrei zu füttern und nicht zu oft und schnell die Nahrung zu wechseln. Wenn dein Baby jedoch gerne an einem Brötchen nuckelt, aber bei Brei spuckt, kann es in seltenen Fällen auch am Geschmack liegen. Probiere einfach eine andere Zutat. Alternativ kannst du deinem Kind auch eine sehr weich gekochte Kartoffel anbieten – vielleicht probiert dein Kind lieber Dinge, die es in der Hand halten kann.
  • Es ist nur eine Phase! – Der Lieblingsspruch an Eltern trifft auch hier zu. Bei der Nahrungsumstellung ist Geduld und nochmal Geduld verlangt. Aber versprochen: früher oder später wird dein Baby etwas anderes als Milch zu sich nehmen!
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner